Warum „immer stark sein“ zu innerer Erschöpfung führt

Es ist Montagmorgen.
Der Wecker klingelt viel zu früh.
Du bist noch müde, aber dein Kopf rattert sofort los: Frühstück für die Kinder, später noch der Elternabend und dazwischen in der Arbeit das Meeting, bei dem du unbedingt perfekt vorbereitet sein möchtest.
Du atmest tief durch, ziehst dich an, setzt dein Lächeln auf und startest in den Tag.

Nach außen wirkt es, als hättest du alles im Griff.
Als wärst du ein Mensch, den man um alles bitten kann.
Du bist immer zuverlässig, kompetent und stark.
In deinem Umfeld sehen dich viele als Fels in der Brandung.

Und irgendwie bist du das alles auch – nur in deinem Inneren fühlt es sich längst anders an: nach emotionaler Überlastung.

Außen stark – innerlich erschöpft

Vielleicht erkennst du dich darin wieder:

  • Du hältst alles am Laufen.
  • Du wirst für deine Stärken beruflich und privat sehr geschätzt.
  • Alle verlassen sich auf dich.

Doch wenn du abends ins Bett fällst, spürst du, dass deine Kraft längst nicht mehr dieselbe ist. Da ist diese innere Müdigkeit, die nicht verschwindet – egal, wie sehr du dich anstrengst. Oft fällt es dir auch schwer einzuschlafen, weil sich das Gedankenkarussell um all deine Aufgaben so schnell dreht.

Viele, die stark wirken, tragen diese Müdigkeit in sich.

Du fragst dich vielleicht:
Wie lange halte ich das noch durch?
Und wo bleibe ich dabei eigentlich selbst?

Der unsichtbare Preis der Stärke

„Immer stark sein“ klingt nach Bewunderung und Anerkennung – und doch hat das Ganze auch eine belastende Seite für dich.

Denn hinter dieser Stärke stecken oft:

  • das Bedürfnis, niemanden zu enttäuschen,
  • die Angst, Schwäche zu zeigen,
  • die Überzeugung, alles allein schaffen zu müssen,
  • das Gefühl, perfekt funktionieren zu müssen, und/oder
  • der Glaube, dass du nur noch ein bisschen mehr leisten musst, dann passt wieder alles wie früher.

Diese Muster haben dich weit gebracht – und dafür darfst du ihnen auch danken.
Doch heute kosten sie dich mehr Energie als früher und führen zur inneren Erschöpfung.

Ein systemischer Blick: Wo verlierst du deine Energie?

Im systemischen Coaching schauen wir nicht nur auf dich, sondern auch auf die Systeme, in denen du dich bewegst – inklusive der Beziehungen und Dynamiken darin.
Auch Glaubenssätze, Erwartungen und alte Muster kommen in den Blick.

Vielleicht helfen dir diese Fragen, eine erste Bewegung in dein Denken zu bringen:

  • Wenn deine Erschöpfung eine Stimme hätte – was würde sie dir sagen wollen?
  • Wessen Erwartungen erfüllst du eigentlich, wenn du immer stark bist – deine eigenen oder die der anderen?
  • Welche Situationen laugen dich aus?
  • Wo sagst du Ja, obwohl dein Inneres Nein schreit?
  • Was würde dein Leben leichter machen, wenn du dir erlaubst, nur ein kleines Stück Verantwortung abzugeben?

Du musst nicht alles alleine tragen

Viele, die nach außen stark wirken und ihre innere Erschöpfung erkennen, haben sich den Glaubenssatz angeeignet:
„Ich darf keine Schwäche zeigen.“

Doch die Wahrheit ist:
Du bist nicht schwach, wenn du dir Unterstützung erlaubst – du bist mutig.
Du übernimmst Verantwortung für dich selbst und deine mentale Gesundheit.

Stärke bedeutet nicht, immer alles allein zu tragen.
Stärke bedeutet, sich selbst nicht zu vergessen – sie zeigt sich in Selbstfürsorge.

Vielleicht wundert es dich…

… dass du in diesem Artikel keine Tipps und Tricks bekommst, wie du diesen Zustand schnell auflösen kannst. Keine allgemeingültige Lösung in die Hand gedrückt bekommst.
Das liegt daran, dass es die im systemischen Coaching nicht gibt.

Denn erstens trägst du deine Antworten bereits in dir.
Und zweitens bist du die Expert:in für dein Anliegen.

Als Coachin stelle ich dir einen sicheren Raum zur Verfügung und begleite dich mit einer fragenden Haltung. So bekommst du die Möglichkeit, deine eigene passende Lösung und individuelle Strategien zu finden.

Ganz wichtig:
Du brauchst nicht gleich dein ganzes Leben umkrempeln – manchmal reicht ein erster kleiner Schritt.

Was mir wichtig ist

Mir ist es ein Anliegen, in meinen Artikeln Impulse zum Nachdenken sowie Möglichkeiten zur Reflexion oder zum Perspektivenwechsel anzubieten.
Manchmal teile ich auch eigene Learnings – wenn es zum Thema passt.

Doch Ratschläge wirst du hier nicht finden.

Ich wünsche mir, dass du dich in meinen Texten wiedererkennst und vielleicht eine Idee für deinen nächsten Schritt daraus mitnimmst.

Und wenn es der Fall ist, dass du dich hier selbst wieder erkannt hast, dann darfst du wissen:

Du bist damit nicht allein.

Viele Menschen, die nach außen stark wirken, spüren genau diese innere Erschöpfung.
Und manchmal beginnt Veränderung nicht mit einem großen Schritt – sondern mit der Entscheidung, dir Unterstützung zu erlauben.

Wenn du spürst, dass du nicht mehr alles alleine tragen möchtest, begleite ich dich gerne dabei, wieder bei dir selbst anzukommen – und deine eigenen Antworten zu finden.

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