Sonnencreme auf der Haut, ein leises Meeresrauschen im Hintergrund. Der perfekte Moment – und trotzdem kreisen die Gedanken um das letzte Meeting, das kritische Projekt, den vollen Posteingang. Vielleicht noch schnell die E-Mails checken? Es dauert doch nur fünf Minuten…
Kommt dir das bekannt vor?
Ich begleite viele Führungskräfte – und ich kenne es auch aus meiner eigenen Erfahrung: Abschalten will gelernt sein. Besonders dann, wenn der Kopf rund um die Uhr auf „Leistung“ programmiert ist und der Körper im Autopilot durch den Alltag läuft. Doch gerade jetzt – in der Sommerzeit, wenn wir in den Urlaub starten – ist es eine Einladung, sich wieder bewusst dem Moment zuzuwenden. Das ist keine esoterische Phrase, sondern eine echte Ressource für dich als Mensch und Führungskraft.
Warum Führungskräfte so schwer loslassen können
Führung bedeutet Verantwortung. Entscheidungen treffen, Orientierung geben, vermitteln zwischen den verschiedenen Stakeholdern. Und das jeden Tag. Viele meiner Klient:innen berichten mir, dass sie selbst im Urlaub gedanklich in der Firma bleiben – oft aus einem tiefen Pflichtgefühl heraus. Der Kopf arbeitet weiter, auch wenn die Füße im Sand stecken.
Dazu kommt: Wer es gewohnt ist, Dinge zu kontrollieren, empfindet Loslassen schnell als Kontrollverlust. Ruhe kann sich fast bedrohlich anfühlen, weil plötzlich Raum entsteht für Fragen, die man im Alltag erfolgreich verdrängt hat:
Bin ich überhaupt noch bei mir?
Was brauche ich gerade?
Wofür mache ich das alles?
Doch genau darin liegt das Potenzial. Denn echte Präsenz entsteht nicht im Tun, sondern im Sein.
Erholung ist kein Luxus – sie ist Führungskompetenz
Viele Menschen warten darauf, dass ihnen ihr Körper ihnen ein Stoppsschild aufstellt, welches sich durch Erschöpfung, Gereiztheit, Schlafprobleme etc. zeigt. Doch soweit braucht es nicht kommen.
Erholung ist nicht „nett, wenn es sich ausgeht“ – sie ist Voraussetzung für nachhaltige Leistungsfähigkeit. Wer langfristig führen will, muss lernen, sich selbst gut zu führen. Und das heißt auch: Grenzen setzen, Rituale pflegen sowie innerlich abschalten lernen. Das ist kein Egoismus, sondern Fürsorge. Für dich – und für dein Team.

5 kleine Impulse, um im Urlaub (und im Alltag) präsenter zu sein
- Bewusstes Ankommen
Stell dir vor, du steigst innerlich aus dem Hamsterrad aus. Setz dich am ersten Urlaubstag ganz bewusst hin und frage dich: Was lasse ich jetzt los? Was darf für die nächsten Tage ruhen? - Digitale Hygiene
Plane im Urlaub bewusst auch eine digitale Auszeit ein – zumindest von den beruflichen Dingen. Das bedeutet kein Blick ins E-Mail-Postfach, keine Push-Benachrichtigungen und auch den kleinen roten Zähler bei der E-Mail-App ausschalten. Wenn dir das jetzt noch zu viel ist, dann plane einfach feste Zeiten für Mails ein, damit du nicht ständig auf Abruf bist. - Kleine Pausen statt Endlos-Wellness
Es müssen nicht drei Wochen am Meer sein. Manchmal reichen 10 Minuten auf dem Balkon, barfuß im Gras gehen oder der bewusste Fokus auf den eigenen Atem. Präsenz entsteht oft in den kleinen Momenten. Es hört sich so simpel an, doch gerade das bewusste Wahrnehmen vom gegenwärtigen Moment ist für die meisten von uns eine große Herausforderung. Einfach nur das annehmen was gerade ist und den eigenen Atem wahrnehmen. Zur Ruhe kommen und sich nicht dauernd ablenken. Darin liegt so viel Kraft.
Das wird auch nicht sofort funktionieren, darum bau dir hier nicht den nächsten Druck auf. Man darf diese bewusste Präsenz und Achtsamkeit immer wieder üben. Wenn man dran bleibt, dann wird dies immer leichter von der Hand gehen und der Effekt deiner kleinen Pause wird immer größer. - Gedanken parken
Ein Notizbuch oder eine App zum „Gedanken auslagern“ hilft, den Kopf zu entlasten. Schreibe auf, was dich beschäftigt – und sag dir bewusst: Ich kümmere mich später darum. - Verantwortung teilen
Wer ständig erreichbar bleibt, sendet ein Signal an sein Umfeld: Ich bin unersetzlich. Doch gute Führung zeigt sich auch darin, Verantwortung zu teilen und Vertrauen ins Team zu setzen – auch (und gerade) im Urlaub.

Dein kostenloses Urlaubs-Journal
Als Unterstützung im Urlaub, habe ich ein eigenes kostenloses Urlaubs-Journal erstellt.
In diesem Journal ist für 14 Tage Platz, um täglich eine Innenschau zu machen, um Gedanken los zu lassen oder für später zu parken. Es sind für jeden Tag zwei Seiten vorhanden, einmal für den Start in den Tag und einmal für den Tagesabschluss am Abend.
Natürlich sind diese Seiten nicht nur im Urlaub anwendbar, sondern auch im Alltag, wenn das Gefühl hochkommt nicht abschalten zu können.
Du musst das nicht alleine schaffen
Manche Menschen können sich leicht abgrenzen. Andere tragen Verantwortung wie einen unsichtbaren Rucksack – Tag und Nacht. Und das ist okay. Wir sind alle verschieden. Du darfst selbst entdecken, was für dich gut funktioniert.
Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht zur Ruhe kommst, dass der Urlaub dich eher stresst als stärkt oder du dich selbst irgendwo verloren hast – dann bist du nicht gescheitert. Du bist einfach an einem Punkt angekommen, an dem neue Strategien hilfreich sind.
Genau hier können wir im Coaching ansetzen. Es geht nicht um Patentrezepte. Sondern um echte, tiefgreifende Lösungen, die zu dir passen. Ich arbeite systemisch – das heißt, ich sehe dich im Zusammenhang mit deinem Umfeld, deiner Rolle, deinen inneren Dynamiken. Und ich begleite dich dabei, wieder in deine Kraft zu kommen – auf eine Weise, die alltagstauglich, nachhaltig und zutiefst menschlich ist.
Meine Einladung an dich
Dieser Sommer ist mehr als ein paar Seiten oder Tabs in deinem Kalender. Er kann ein Wendepunkt sein. Vielleicht kein dramatischer – aber ein stiller, kraftvoller und vor allem nachhaltiger. Einer, an dem du beginnst, dich selbst wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Nicht als Ego-Trip, sondern als bewusste Entscheidung: Für mehr Energie, mehr Klarheit und mehr Freude – auch im Job.
Ich wünsche dir einen Sommer, der dich nährt. Und wenn du bereit bist, neue Wege für deine innere Balance zu gehen, begleite ich dich gern.
Herzlich,
Petra


